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am vierten Tag auf dem Gavia-Pass




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550km-Gardasee-Ritt
21 Reittage vom Lago di San Giacomo zum Lago di Garda und zurück
Downloads:
Adressen/Kontakte (2021)

Der Download der gps-Tracks kommt in einer zip-Datei in der Tracks und Wegpunkte der gerittenen Tour und auch der Teile, bei denen wir von der Planung abgewichen sind, enthalten sind.

Da sich mein ausführlicher Bericht über 22 getrennte Webseiten mit sehr vielen (ca.550) Bildern erstreckt und Pat einen eigenen als zusammenhängende pdf-Datei (49 Seiten) verfasst hat, biete ich diesen hier auch zum Download an. Er umfasst ein paar Tage mehr, da Pat und Annika von der Schweiz aus und etwa 1 Woche früher gestartet sind. Es gibt ein paar wenige Stellen an denen unsere Berichte voneinander abweichen - jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung und Vielseitigkeit ist eine gute soziale Basis .

Die Liste der Adressen stammt aus der Planung und ist nach dem Ritt von mir aktualisiert worden. Ich habe allerdings nicht alle Angaben wie Strecke, Höhenmeter, etc. aktualisiert da dies weiter unten und auf den Einzelseiten jeweils korrekt steht.

Da der Rundritt in einigen Teilen etwas unausgegoren (nicht perfekt) ist, möchte ich darum bitten die Tracks mit Vorsicht zu benutzen. Bitte lest auch meine Anmerkungen nachfolgend dazu wenn ihr vor habt solch eine Tour selbst anzugehen - Hochgebirge ist gefährlich und das kann unter Umständen wenig witzig sein!

Die ursprünglich geplanten Wegstrecken, an denen wir vom Plan abgewichen sind und deren Verlauf wir somit nicht kennen, sind auf der separaten Trackseite und in der gpx-Datei im Download zusätzlich als cyanfarbene Tracks markiert und mit "Plan-..." benannt. Möglicherweise wären sie durchaus und evtl. besser zu bewältigen als die gerittene Strecke. Auf dieser Karten-Vollbildseite sieht man die Tracks und einige Wegpunkte und kann den Ritt, auch mit google earth als Hintergrund, nachvollziehen. Die Adressen/Kontakte sind von 2020/21, Der Reisebericht von Pat im Download (oben) gibt ihre Sicht des Abenteuerrittes wieder während die Texte auf dieser und den Folgeseiten meine Sicht schildern. So sollte sich jeder der sich dafür interessiert eine Meinung bilden können.

"Übersicht" des Gardasee-Rittes

Ich erwähne auf dieser Seite nur die Dinge, die etwas mit der grundsätzlichen Planung eines solchen Abenteuers zu tun haben - das ist eh schon viel zu viel Text, daher alle Details, eine Wegbeschreibung und die Bilder auf den Folgeseiten. Ein paar Kommentare habe ich, weiter unten, grundsätzlich ausgeblendet veröffentlicht, da sie nur meine Meinung wiedergeben, also sehr subjektiv sind - wer so etwas nicht lesen möchte, wird damit nicht belästigt, kann sie aber einblenden. Wer die Übersicht, des Textes wegen, ausdrucken möchte kann hiermit alle Bilder dieser Seite ausblenden - das spart Papier.

Dieser "Wanderritt" mit vollem Gepäck über 574km (um sinnloses Rumgelaufe bereinigt) in 22 Reittagen wird wohl der Höhepunkt unserer extremen Wanderritte sein. Casanova ist jetzt 23 (das entspricht einem Menschenalter von etwa 69/70 Jahren) und ich hatte schon ein bisschen Bedenken. Durch die Corona-Einschränkungen war das unser erster großer Ritt dieses Jahres. Normalerweise mache ich so etwas nicht ohne ein bisschen Vortraining, einen Mehrtagesritt zumindest, aber ich kenne mein Pony nach 15 Jahren recht gut und habe ihn einfach gefragt ob er das packt und er hat mich nur böse angeschaut und mit den Augen gerollt als wollte er sagen: "Pass du nur auf, dass du nicht schlapp machst". Meine eigenen Bedenken der ganzen Aktion gegenüber (siehe Hintergründe) habe ich natürlich zur Kenntnis genommen aber ignoriert und bin Anfang Juli losgefahren.

Die Gruppe bestand aus uns drei: mir (Harald), Pat und Annika mit den Pferden  Casanova (23), Pachlevan (19) und, Wembley (12). Ich hätte diesen Ritt sicherlich ohne Pat nicht angetreten, nicht weil ich es nicht könnte oder mich nicht trauen würde sondern weil ich niemanden gefunden hätte mit dem ich so einen Ritt hätte durchziehen können. Entweder weil er so unvorhersehbar, so anstrengend, so unbequem, so unsicher oder so lange ist oder weil das Pferd nicht unters Gepäck oder ins Gebirge passt. Pat ist eher mehr "Hardcore-Reiterin" als ich, sie reitet schon wesentlich länger und vor Allem ist sie im Hochgebirge "zu Hause" und hat, durch Ihre Vorerfahrung, ein sehr gutes Netzwerk in den Alpen. Ich kenne Pat seit 2018, Annika kannte ich nicht, wusste aber, dass sie 2020 (wegen meines Unfalls und der Absage des Gardaseerittes) mit Pat zusammen mehrere Tage im Engadin, also nicht ohne  Hochgebirgserfahrung war. Also war das Ganze in dieser Konstellation die beste Voraussetzung zu einem erfolgreichen Abschluss des Rittes zu kommen - Danke an alle 5 Teilnehmer!

Warum ich so eine Tour nicht alleine antreten würde hat einen einfachen Grund: Ich fühle mich in meiner Verantwortung, meinem Pony gegenüber, nicht in der Lage dies zu tun. Hochgebirge ist nicht einfach, kann heftig und auch gefährlich sein und es besteht immer die Möglichkeit in den Bergen ein Problem mit dem Pferd (Missgeschick, Unglück,  Unfall...) zu bekommen. Dann wäre ich alleine nicht mal in der Lage, Hilfe holen zu können denn einer sollte ja beim Pferd bleiben. Zu zweit ist so etwas immer besser händelbar, auch bei Problemstellen, die man sich vorher anschauen möchte, kann einer bei den Pferden bleiben während der/die zweite vorausgeht und sich den weiteren Weg anschaut. Alles andere ist purer Leichtsinn und im Falle, dass etwas passiert, hat man ganz schlechte Karten aus dem Unglück einigermaßen gut heraus zu kommen - mit heilem Pferd.

Wenn dann meinem Pony etwas passieren würde dann könnte ich das nicht einfach so wegzustecken da ich mir die Hauptschuld für das Geschehen zuschreiben müsste. Ich bin durchaus bereit Risiken einzugehen wenn mein Bauch dazu "JA" sagt aber diese müssen in einem gewissen Rahmen (und mit Plan B) sein. Und auch dem einzigen Reiter kann etwas passieren und wer kümmert sich dann um das Pferd? Ein Ignorieren dieses viel zu hohen Risikos ist für mich einfach ein "no go"!

Zusätzlich kommt dazu noch die Tatsache, dass Pferde bei solch langen Unternehmungen Pferdepartner brauchen, der Mensch ist ihnen dabei nicht genug um wirklich "glücklich" zu sein! Und "glücklich sein" sollte doch das Ziel eines jeden Wanderrittes sein - nicht nur für den Menschen - oder?

Der Ritt sollte eigentlich schon 2020 stattfinden! Leider, leider konnten wir ihn nicht antreten, nicht wegen Corona sondern wegen mir....

Ein paar Bemerkungen, Hintergründe zu dieser Tour - Vorgeschichte, Bewertung (in 3 Textabsätzen) ... anzeigen/ausblenden


Severin, auf der Rifugio di San Giacomo, am Abend nach meiner Ankunft

Am nächsten Tag haben wir dann zu dritt eine Akklimatisierungstour für mich und Casanova (denn die beiden Frauen waren schon seit knapp einer Woche in den Bergen)  rund um die Seen gemacht, dann nochmal Gepäck aussortiert um nichts doppelt mitzunehmen, am übernächsten Tag sind wir dann zum Gardasee gestartet. Alle folgenden Zeiten mit Pausen unterwegs! Jeweils ist der Tag auf die Tourenseite verlinkt

Tag 0 - Rundritt um die Seen zum Akklimatisieren - 19,8km - 4h 52' - 367m -  289m

Abends sortieren wir nochmal Gepäck, füttern Hafer und gutes Heu. Ich hatte Heu aus der Heimat und einen Sack Hafer mitgebracht. So können die zwei Frauen ihren Kraftfuttervorrat am Pferd auch nochmal auffüllen, meiner war ja vorbereitet und noch nicht angebrochen.

Thema Gepäck - Ja das war Vollgepäck, am Anfang ca. 30-32 kg plus Sattel. Wir (Casanova und ich) hatten neben Erste Hilfe-Material und ein wenig Werkzeug und Lederbändchen, Schnallen etc., einen Teil des Zaunmaterials, Kochutensilien, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kleidung in Sparversion, GPS-Gerät, ein Tablet, Powerakku,  Ladegerät, ein paar Notfall-Batterien und wenige Akkus, Regenmantel, eine ganz leichte Regendecke, ein paar Fertiggerichte, Müsli,  Elektrolytpulver, Kaffee hatte ich irgendwie vergessen, Wasser  und Kraftfutter aufgepackt gehabt. Casanova hat zu Beginn 5 Tagesrationen an Hafer, etwa 8 kg, getragen. Zwischendurch wurde das Futter natürlich weniger bis fast auf null. Allerdings hatte ich immer dafür gesorgt eine Tagesration Reserve zu behalten.

Das hat ganz gut funktioniert da wir unterwegs immer mal wieder auffüllen konnten. Für das Kraftfutter habe ich mir 2 miteinander verbundene Säcke aus schwarzem Segeltuch genäht, die mit Klett verschlossen werden. Der Hafer wird darin portionsweise in Plastiktüten verstaut, das hilft bei der Entnahme einzelner Portionen und hält den Sack sauber und den Hafer trocken. Und die Säcke sind waschbar und passen sich, da sie aus dünnem Stoff sind, besser ans Pony an. Man sollte darauf achten, dass die Sackenden etwas hochgezogen werden damit kein zu hoher Druck auf die Flanken ausgeübt wird. Natürlich dürfen sie auch niemals den Widerrist von oben belasten. Bei gekauften Futtersäcken ist all das oftmals ganz schlecht gelöst.

7 Corona-Schnelltests hatte ich auch dabei (nicht einen benutzt). Überhaupt hat niemand irgendwo auf Coronaregeln bestanden, manchmal gab es Maskenpflicht in Innenräumen, auf Hütten aber eher nicht und niemand ist krank geworden.

Thema Hufbeschlag: grüne Duplos "gut abgelagert" mit Aufzügen und sie haben, gerade so, den ganzen Ritt gehalten. Am Ende habe ich aber schon darauf gewartet, dass einer wegfliegt - hatte er aber nicht. Ich hatte jeweils 2 Schraubspikes an den Trachten und Nägel mit Widiakern vorne wegen des felsigen und teilweise glitschigem Boden. Die Schraubspikes haben sehr gut gehalten, die Nägel mit Widiakern nicht so gut. Ein/zwei Widiastifte sind weggebrochen, die restlichen haben dem Abrieb nicht bemerkenswert verzögert (ärgerlich bei dem Preis für etwa 1 € pro Nagel).

Das größte Problem des Abriebs waren die Zehen, denn durch das steil-abwärts gehen bei dieser km-Leistung neigt mein Pony dazu (andere Pferde auch) die hinteren Hufe nicht zu heben und abzusetzen sondern zu kippen, die Spitzen ein paar cm über den Boden zu ziehen und dann aufzusetzen - reine Faulheit (oder energie-effizientes Fortbewegen). Das hat dann zur Folge, dass die Duplos und die Zehen in der Spitze abgeraspelt werden, so hat er an den Hinterhufen drei von 4 vorderen Nägeln verloren. An den vorderen Hufen ist der Effekt nicht so heftig denn da besteht das Nutzen der Zehspitzen in Festkrallen im Boden beim Aufwärtssteigen und natürlich das normale Abnutzen durch den Abrollkick beim Beschleunigen. Nutzt auch ab aber eben nicht so heftig!

In der Pause am Gardasee haben wir die Hufe runderneuert, Nägel ausgetaucht und nachgezogen, wo es nötig war. Eine Woche nach dem Ritt ist dann der eine hintere ausgetauscht worden, 3 Tage später ist der zweite hintere weggeflogen und ich bin noch drei Wochen mit Hufschuh geritten bis zum Hufschmiedtermin. Also gut 650km mit einem Duplobeschlag. Nicht schlecht bei dem Gelände! Wenn das mit dem Zehabschleifen nicht gewesen wäre hätten sie noch länger gehalten! Das Spitzen abschleifen ist im Prinzip ganz schlecht denn irgendwann ist Schluss - ich denke noch so eine Tour direkt danach hätte ich nicht machen können (wegen der Duplos). Es gibt den Duplo Arizona mit stahlverstärkter Zehe - der würde sicher besser den Huf schützen, habe ich aber noch nicht getestet. Testberichte auf dieser Seite

Die Strecke: Etwa 60% der Tour war bekannt, Pat hatte GPS-Tracks von einem früheren Ritt, die ich teilweise an die neuen Unterkünfte und besser an die Wegführung angepasst hatte, 40% der Strecke waren unbekannt, ich habe sie 2020 geplant, hatte aber größte Bedenken bei manchen Pässen, Bergpfaden und so war alles offen für Improvisationen. Außer den Unterkünften. Diese hatten wir bis auf drei Übernachtungen der zweiten Hälfte fest gebucht (da fand ich definitiv keine Unterkunft bzw. habe von der einen, aktuell tatsächlich genutzten, keine Antwort bekommen) da wir Probleme wegen Coronabeschränkungen befürchteten. Das macht aber die Tour in dieser Form sehr anstrengend denn wenn man die Strecke an einem Tag nicht schafft weil Wege nicht passierbar sind oder sonst was passiert, muss man alle folgenden Unterkünfte verschieben und ob das geht ist die Frage.

Pat meinte ich solle plus/minus 2 Tage buchen aber das ist schon sehr unrealistisch, denn ein touristisches Unternehmen (agriturismo) nimmt so eine Buchung nicht an, nicht wenn sie voll belegt sind, in Hütten mag das gehen wenn man zur Not auch draußen schlafen kann. Wir hatten ja alles dabei. Aber, wie sich herausstellen sollte waren die Hindernisse im unbekannten, wie im bekannten Terrain, vorher bzw. über die Karte nicht wirklich einzuschätzen. Das Kartenmaterial für Italien ist grottenschlecht sowohl offizielle Karten (Garmin) als auch die OSM-Karten waren unterschiedlich und teilweise fehlen Wege oder sind falsch eingezeichnet gewesen. Die Wege im Gebirge sind in Italien (zumindest auf den Strecken die ich kenne) genauso schlecht gepflegt wie die Brücken, Straßen und vieles andere.

Im Gegensatz zu deutschen oder Schweizer Wegen (auch in Südtirol ist es anders), sind hier unsachgemäß gesicherte Brücken/Stege an der Tagesordnung. Das Holz ist teilweise marode und wird nicht gekennzeichnet oder instand gesetzt, auf den Karten sind Dinge wie Stege durch Sumpf, Treppen, schwierige Stellen nicht eingetragen weil anscheinend niemand da ist der die aufwändige Kartierungsarbeit der freien OSM-Karten macht. Wege wachsen zu schnell mit Brombeeren/Heckenrosen o.ä. zu und niemand hält sie frei. In den übrigen Alpen oder in Deutschland, der Schweiz oder Frankreich kenne ich das nicht in diesem Ausmaß. Es ist auch nicht ganz verständlich da es sehr viele Wanderer, Mountainbiker auf diesen Wegen gibt. Aber diese können natürlich, im Gegensatz zu Pferden, auch marode Stege nutzen!

Tag 1 - vom Lago di San Giacomo zur Rifugio Campo im Val Zebru - 30km - 7h 28' - 1068m -  1003m

Die Übernachtung auf der Rifugio Campo auf 2100m bei Claudia ist sehr angenehm, wir sind die einzigen Nachtgäste. Auch die Pferde schlafen gut (?) diesmal in einem 3er Wiesenpaddock.

Tag 2 - vom Campo Rifugio nach Santa Catarina Hotel San Matteo - 19,3km - 7h 43' - 786m -  1016m

Santa Catarina: Im Hotel sind wir willkommen, erhalten bei der Ankunft gleich Nüsse und Knabberzeug und einen oder 2  Apéro. Die Coronaregeln im Hotel sind die üblichen, Maskenzwang und Plastikhandschuhe für's Buffet. Kann man auch zum Einpacken der Brotzeit für unterwegs nehmen.

Tag 3 - von Santa Catarina durch das val Rezzalo zur Rifugio La Baita  - 16,9km - 4h 13' - 954m -  837m

Wir reiten bei (fast) Sonne los, so dass Annika noch schnell eine Sonnencreme kaufen muss, dann fängt es an zu regnen und der Regen begleitet uns über den Pass bis zum Ziel - Ha !

Tag 4 - von der Rif. La Baita über den Gaviapass zum agriturismo Belotti  - 36,4km - 9h 36' - 1158m -  1677m

An diesem Tag müssen wir über den Gaviapass und hoffen, dass das Wetter trocken bleibt denn auf 2600m hätten wir unter Umständen, auch im Juli, Schnee - es blieb NICHT trocken aber es gab auch keinen Schnee, nur kalten Wind.

Tag 5 - von Belotti zum agriturismo Volpaia bei Vermiglio - 24,4km - 6h 53' - 954m -  1093m

Nach dem Frühstück erstmal eine böse Überraschung - mit positivem Ausgang - Der Tag war ansonsten schön und angenehm zum Reiten.

Tag 6 - von Vermiglio zur Rifugio Fazzon - 11km - 3h 46' - 514m -  443m
Kleiner Unfall auf der Strecke und vorzeitiger Abbruch der Tagesetappe nach nur 11km bei einer rifugio.

Tag 7 - von der rif. Fazzon nach Pataskoss - 25,8km - 9h 02' - 1619m -  1239m

Wir reiten heute den Alternativtrack, aber auch der hat so seine Tücken und drängt uns nach vielen heftigen und schwierigen Stellen, letztendlich auf eine vielbefahrene Staatsstraße ab. Wir erreichen eine Wiese bei Madonna di Campiglio/Pataskoss um dort erneut zu campen (diesmal war das aber der Plan). Leider ist unser Extremritt zu dritt hier dann vorbei denn Wemby hatte nach dem Absatteln heftigen Gurtdruck mit 2 dicken Beulen...

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Tag 8 - von Pataskoss nach Villa Rendana vor Tione di Trento - 32,7km - 9h 20' - 507m -  1537m

Wir sind dann morgens zu zweit aufgebrochen, der arme Wemby musste auf einen Spaziergang, damit er nicht mitbekommt, dass die beiden anderen gesattelt und bepackt werden und hat dennoch sehr geweint. Die erste Strecke zu zweit, immer im Tal entlang bis zu einem Reitstall vor Tione di Trento.

Tag 9 - von Villa Rendana nach Bezzecca zur Albergo Maggiorina - 42,6km - 11h 28' - 1416m -  1274m

Durch die kurzfristige Änderung unserer Strecke für diesen Tag wegen wahrscheinlicher Probleme bei der Passüberquerung (zu eng) - haben wir heute eine lange Tour vor uns.

Tag 10 - von Bezzecca zum agriturismo Al Lambic in Prabione - 39,7km - 11h 22' - 1380m -  1540m

Die restliche Strecke des Rundrittes war Pat wieder bekannt (bis auf ein paar neue Variationen), allerdings haben Wegeführung, alte falsche Tracks und das Wetter uns mehr als einmal die geplante Route verhauen - auch an diesem Tag!

Tag 11 - von Prabione zur scuderia Castello in Gaino di Toscolano/Maderno - 23,5km - 8h 29' - 874m -  1023m

Der vorerst letzte Reittag endet mit: Heu satt und Kraftfutter etwas später und einem Begrüßungs-Secco für die tapferen Helden.

Pause (mehr Bilder bei Track 58, 2.Seite)
3 Tage ausruhen und Pferde pflegen, einmal nach Toscolano Maderno zum Eis essen, einmal mit dem Schiff rüber nach Torri del Benaco zum Baden.


na -  klappt's noch mit dem Küsschen?


wo bleibt das Leckerli? - ich glaube das war ihm jetzt eher peinlich


Abendessen bei Giovanni - scuderia Castello (mit Blick auf den Lago di Garda)

Eis essen in Maderno -  hatten wir schon lange nicht mehr

dolce vita


die zwei Helden sind beste Freunde geworden

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Tag 12 - von Gaino zum Campei di Fondo - 12,6km - 6h 11' - 757m -  350m

Zu fünft sind wir zu dieser Location geritten. Giovanni hat abends gekocht und wir haben gegessen während draußen ein heftiges Unwetter runterging.

Tag 13 - vom Campei di Fondo zum Lago d'Idro - 23,6km - 7h - 865m -  1239m

Wieder zu fünft sind wir zum Lago d'Idro geritten. Es war eine schöne Strecke und am See gab's dann noch 'ne Pizza.

Tag 14 - vom Lago d'Idro zum Hotel Bonardi am Passo Maniva - 30,4km - 8h 26' - 1629m -  291m
Sehr schöner Ritt über die Pässe und durch die Berglandschaft - bis auf die Ankunft am Hotel und den nächsten Morgen...

Tag 15 - vom Passo Maniva nach Breno zu Stefano Ducoli - 27,4km - 8h 33' - 671m -  1798m

Die nächsten 3 Tage waren die Unterkünfte nicht fest gebucht. Wir wollten das vom Gardasee aus regeln und Giovanni hat es geregelt, hat er gesagt. Aber irgendwie hat es wohl nicht so richtig funktioniert. Zumindest standen wir am Abend erstmal vor verschlossener Tür.

Tag 16 - von Breno nach Malonno zum Reitstall selle alpine - 33,1km - 9h 23' - 757m -  839m

Die Tour heute ging zu einem Reitstall den ich 2020 bei der ersten Planung wiederholt deutsch/englisch/italienisch angeschrieben hatte, der aber nie antwortete. Dieses Tal hier vor Edolo hat 2 Reitställe und alle Leute die man anschreibt verweisen auf die Ställe, die aber anscheinend normalerweise niemand fremden wollen. Pat und Tina hatten vor etwa drei Jahren hier das gleiche Problem - ein sehr schwieriges Tal. Da braucht man eben Beziehungen zum Hufschmied. Da war es im Tal vor Tione di Trento ganz anders. Auch da hatte ich Campingplätze angeschrieben und sofort die Reitstalladresse von Lara bekommen und diese hat auch sofort geantwortet.

Tag 17 - von Malonno über den passo Mortirolo zum agriturismo Antonioni - 25,1km - 7h 57' - 1569m -  270m

Zum Frühstück hat Alessandro auch was organisiert und mitgebracht. Ansonsten war es ganz nett hier, bis auf die fehlende Toilette, die irgendwo in einer fremden Bar war, und die fehlende Dusche (aber so etwas ist ja nicht das Problem). Diese Tour war komplett neu und nicht geplant. Wir sollten am passo Mortirolo etwas zum Übernachten finden, haben wir auch, auch wenn es nicht das war was Giambi/Giovanni evtl. für uns angedacht hatten.

Tag 18 - vom Passo Mortirolo zur rifugio Schiazzera - 29,9km - 8h 53' - 1596m -  1336m

Ein anstrengender Tag, erst hinunter bis Mazzo Valtelina, dann durch das Tal mit seinen Bremsen und Schnaken, dann hinauf, ewig lang, zur Schiazzera-Hütte. Kein Wunder bei knapp 3000 Höhenmeter!


Hier sieht man die Höhenmeter dieses Tages (blau) und des nächsten Tages (rot) und
die geplante Tour zur Rifugio Malghera (cyan)

Tag 19 - von der rif. Schiazzera nach Fusino zur Locanda val Grosine - 28,6km - 8h 18' - 974m -  1889m

Morgens hat es dann tatsächlich heftig geregnet, leicht gewittert, gerade als wir satteln wollten. Ich wollte trotzdem in die Berge, aber...

Tag 20 - von Fusino zum agriturismo Verva - 15,2km - 6h 25' - 1195m -  291m

An diesem Tag sind wir hoch zum Passo di Verva (2300m) und darüber hinweg bis zum, sehr kalten, agriturismo Verva.

Tag 21 - vom agriturismo Verva zur rifugio di San Giacomo - 25,9km - 6h 27' - 382m -  509m

Den letzten Tag sind wir im (fast) Dauerregen geritten bis wir gegen Mittag auf eine Pommes Bude am Weg gestoßen sind - da kam die Sonne raus...

gesamt: 575km - 21600m -  21600m
Leistungskilometer: 791 in 22 Reittagen/25 Kalendertagen
• (bei Anstiegen rechnet man pro 100 Höhenmeter einen Leistungskilometer zusätzlich)

Pat musste dann am nächsten Tag noch alleine zurück in die Schweiz, ich hatte Schiss das Casanova Theater beim Einsteigen in den Hänger macht weil die 2 Pferde beste Kumpels geworden sind und er ist schon sehr anhänglich, aber es war überhaupt kein Problem. Wir haben gewartet bis Pat alles aufgesattelt und gepackt hatte, dann ist sie losgeritten und ich hab Casanova einsteigen lassen was völlig ohne Probleme ging. Der hatte wahrscheinlich die Nase voll vom Vagabundendasein!

Vergleich der bisher härtesten Hochgebirgstouren:
sortiert nach bewältigten Höhenmetern/Tag

Dolomitentrail 2019 (ohne Gepäcktransport): 13 Tage - 2670HM/Tag bei 26,7km/Tag
Vogesenritt 2013 (ohne Gepäcktransport): 7 Tage - eigene Planung - 2148 HM/Tag bei 27,4km/Tag
Gardasee 2021 (dieser Trail): 22 Reittage -1960 HM/Tag bei 26,1km/Tag
• durch die Länge des Rittes und dem vielen Gepäck natürlich der heftigste Trail für die Pferde, allein 3 Tage mit knapp 3000 Höhenmetern
via Sbrinz 2017 (geführt, mit Gepäcktransport): 6 Tage -1943 HM/Tag bei 22,5km/Tag
Bernina-Trail 2018 (geführt, ohne Gepäcktransport): 1780 HM/Tag  bei 26,2km/Tag
Pyrennäen Andorraritt 2013 (mit Gepäcktransport): 6 Tage - geführter Ritt - 1668HM/Tag bei 22,3km/Tag
ViaClaudiaAugusta 2012 (mit Gepäcktransport): Reschenroute Alpen 7 Tage - geführter Ritt: 1450 HM/Tag bei 25,4km/Tag
Pyrennäen 2014/15 (mit Gepäcktransport): 6 Tage - geführter Ritt (nur die Hochgebirgswoche) - 1271 HM/Tag bei 16,1km/Tag

Die Übernachtungsstationen/Tagesetappen auf einem Höhenprofil
(vergrößern durch Klick - Download als pdf)

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