Download: alles bei Tour 47
Tag 4/21 - Nach dem Frühstück Aufbruch. Satteln und Gepäck aufpacken stellt sich etwas schwierig dar da kein Platz zum Anbinden vorhanden ist und die Pferde noch argen Grashunger haben da die Paddocks leer gefressen und kein Heu vorhanden war. Erst sieht das Wetter ganz ok aus dann wieder Gewitter über den ersten Pass und ein bisschen aber heftigen Hagel (die Pferde weigern sich weiterzugehen und stecken den Kopf aus der Windrichtung), dann runter zur Gavia-Passstraße und diese ewig lang hoch reiten. Oben auf dem Pass gab's bei 2600m Höhe heisse Schokolade und eine Graspause.
Hier begann die nicht bekannte Strecke. Ich hatte Wanderwege parallel zur Passstraße über den Gaviapass geplant aber nachdem ich sie gesehen hatte, haben wir sie nicht benutzt. Unterwegs dann haben wir manchmal einen Blick auf die "Wanderwege" werfen können und eigentlich keinen Pfad erkennen können, nur die Markierungen. Der Wanderweg bergauf zum Gaviapass wäre wohl zu Pferd gegangen aber der Zugang dazu lag zu weit Richtung Santa Catarina, so dass es für uns keine Möglichkeit gab diesen zu erreichen, der Rest nach dem Pass eher nicht - zu Fuß mag das gehen aber mit Pferd ist es sicher ätzend.
Es war scheißkalt, nass und auch rutschig und die Wanderwege führten steil bergab und das war uns einfach zu gefährlich. Das Risiko eine Stelle nicht zu packen und dann wieder umdrehen zu müssen, war uns zu hoch. Bei trockenem Wetter würde ich, mit den richtigen Mitreitern, den Weg gerne ausprobieren wollen, aber bei Regen nicht. Dann gab es auf der Fahrstraße einen beschissenen Tunnel den wir aber auf einem maroden Nebenweg, direkt am Abgrund entlang (und teilweise mit kaputtem Geländer), vermeiden konnten, denn der Tunnel war lang und unbeleuchtet.
Auf der Rifugio La Baita hat ein Fahrradfahrer erzählt, dass er diese Tour nach einem schweren Unfall im Gaviatunnel zum ersten Mal wieder fährt - er hatte kein Licht am Rad an und im Tunnel ist er volle Kanne gegen die Wand gefahren - da dieser im Dunkeln ein Kurve macht - und mit Heli abtransportiert worden. Vor dem Tunnel war nur angezeigt, dass eine Galeria kommt und der erste Teil ist seitlich offen, dann wird es aber finster. Aber wie kann man nur so blöd sein eine Rennrad- oder Mountainbike Tour in den Alpen ohne Licht zu machen. Überhaupt sind diese Fahrer auf den ganzen Alpenstraßen und auch im Gelände ein riesiges und lästiges Problem. Auf den Straßen ok aber im Gelände einfach viel zu schnell. Das sind schließlich Wanderwege für Fußgänger, da kann man nicht mit 30km/h runterrasen denn bremsen ist bei dem Gefälle grenzwertig da meist schwer möglich zum Stehen zu kommen.
Bei der Ankunft im Tal können wir wieder neben der Straße reiten bis auf eine Stelle wo Pat den Weg durch die Tannennadeln am Boden als zu schlüpfrig empfand (wir waren exakt auf dem geplanten Weg ins Tal) und da ein alternativer, in der Karte eingezeichneter Weg, nicht im Gelände vorhanden war mussten wir umdrehen und ein ganzes Stück zurück da wir hier irgendwo runter zur Straße müssen um unsere Unterkunft zu erreichen. Wir reiten an hohen Mauern vorbei, ohne Zaun oben drauf, und oben an der Kante stehen Schimmel und wir meinen noch witzig, dass das kein guter Platz für unsere Pferde wäre.
Als wir dann an der Unterkunft waren hat sich herausgestellt, dass die Pferde eben da stehen sollen, allerdings nicht auf der Koppel sondern im "Erdgeschoss" des Hauses daneben - eine Art Ständer/Laufstall. Leider war das unzumutbar, zumindest für Wemby war es nicht möglich ihn angebunden die ganze Nacht stehen zu lassen, und wir haben darum gebeten einen Teil der Wiese zu bekommen. Die gehörte zwar dem Nachbarn - es war aber machbar ein Stück davon abzutrennen.
36,4km - 9h 36' - 1158m - 1677m