WanderreiterWeb    Südfrankreich 

 



Pause an der refuge du Col del Torn -
leckeren Kuchen für die Reiter und Aufmerksamkeit für die Zossen




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Diese Reise nach Südfrankreich stand in diesem Jahr (2022) unter seltsamen Anzeichen.

Zunächst war Casanova ja 3 Wochen vorher in den Alpen, beim Aufstieg zum passo Soreda, abgestürzt, über ca. 26m Luftlinie und 21 Höhenmeter den felsigen Hang runter (näheres auf der Seite Alpenritt) und er hatte eine große Hautwunde am rechten Vorderbein.

Zum Zweiten wollte ich dieses Jahr endlich, nach mehreren Jahren der Verweigerung, mit unserem PRE-Spanier Cantinero (das heißt Kneipenwirt) in die Pyrenäen. Der Spanier ist ein tolles Pferd, aber eher ein Dressurpferd (englisch), auch wenn er zu 85% im Gelände unterwegs ist, kann er manchmal stur wie ein Holzklotz sein. Da er nicht wirklich Übung im Hochgebirge und auf längeren Ritten hat, habe ich mich bisher eben geweigert ihn mitzunehmen. Zum Dritten konnten wir mit ihm wegen der Sommerferien nur im August eine längere Reise machen und das hat so seine Tücken gehabt.

Nun ist August eine tolle Zeit aber meist sehr heiß und da denkt man, es sei super in die 1400-2300m hohen Berge zu fahren. Dabei muss man aber die französischen Urlaubsgewohnheiten berücksichtigen, denn von Mitte Juli bis Anfang September hat ganz Frankreich Ferien! Nun ja, muss man halt früh reservieren, so etwa im Februar - habe ich gemacht!

Ich hatte geplant, einen 3-Tage-Ritt von der Capcir-Ebene (Les Angles) zum Lac des Bouillouses, dort eine Runde durch viel Sumpf und wieder zurück nach Les Angles, zu reiten. Wir waren dann zum Üben vorher am Abreiten einiger Touren die ich, gefühlt, schon 100 mal geritten bin und es hat sich glücklicherweise herausgestellt, dass der liebe Spanier bei jedem Wasserrinnsal, und davon gibt es hier sehr viele, zwischen 15 und 45 Minuten brauchte um irgendwie darüber zu kommen.

Seltsamerweise sind wir mit ihm schon von Cuxhaven bis zur Insel Scharhörn durchs Watt geritten und hatten Wassertiefen bis zu 1 m aber - Spanier eben! Es hat sich gezeigt, dass der Gute bei jedem Wasserrinnsal das plätschert, gluckert oder in der strahlenden Sonne schillert, mittelfristig verweigert hat und wir auf einer Test Tour mit nur 2 Rinnsalen, auf nicht mehr als 2,3km/Stunde kamen.

Die wunderschöne Tour, die ich dort immer zum Bouillouses reite, ist 24,8km lang, dauert normalerweise 5 1/2 Stunden bei einer Geschwindigkeit von 4,6 km/h (ohne die notwendigen Fresspausen).So kann ich natürlich nicht zum Lac hoch reiten. Der geplante Weg ist so heftig, dass fast kein Rittführer mit einer Gruppe diese Strecke mit heftigen Anstiegen überhaupt geht, höchstens in der Gegenrichtung. Man kann leicht ausrechnen, dass man dann bei 2,3km/h 11 Stunden brauchen würde (plus Pausen unterwegs), oder umdrehen müsste weil es nicht immer Möglichkeiten gibt ein Rinnsal zu negieren. Was eben nicht gut ist. Also habe ich umdisponiert und wir sind mit dem Hänger an den Lac des Bouillouses gefahren.

Ich habe mir jedoch vorgenommen, mich für den herben (und sinnlosen) Verlust an Lebensqualität, hier am Spanier zu rächen. Und das haben wir dann auch. Auf der Seentour (nächste Seite) haben wir den Guten so lange durch Rinnsale mit und ohne Gluckern, gejagt bis er bemerkt hat, dass ihm diese Verweigern letztendlich nichts bringt. Natürlich ging das nur zu Fuß und ohne eine Mindestkilometeranzahl. Aber schön war es dennoch. Es hat letztlich gut geklappt, selbst am Lac Salagou ging er dann anstandslos in alle Pfützen - bloß ob das lange hält in seinem Hirn, sei mal dahingestellt.

Durch diese Umdisponierung hat es mir natürlich meine gesamte Vorplanung zerschossen. Die meisten der Reittouren sind schon an anderer Stelle beschrieben, daher hier nicht nochmal. Ich habe natürlich dann nicht genug Bilder für diese Ritte gehabt und daher die schönsten ohne eigene Seite, nachfolgend.

Auf der Karte oben, sind folgende durchgeführten Ritte, sichtbar:

zum Esatany de Vallsera:     20,3km - 5h 42' - 492m Link zur Rittbeschreibung

zum Col de Creux/del Thorn: 18,8km - 5h 00' - 510m Link zur Rittbeschreibung

Testritt ins Madresgebirge:    20,9km - 7h 21' - 970m Link zur Rittbeschreibung
(hier haben wir pure Wildnis (ohne Weg) durchquert und Rinnsale bezwungen)

Col del Thorn:                      19,8km - 6h 00' - 540m   (keine Rittbeschreibung)
(hier wollten wir eigentlich den ursprünglich geplanten Rückweg vom Lac des Bouillouses nach les Angles testen (der aber wegen massiven Weidezäunen nicht mehr, so wie bekannt, geht) und sind dann gezwungenermaßen wieder zur refuge du col del Torn geritten, da diese sehr schön ist.

dann noch die zwei Ritte mit eigener Seite am lac des Bouillouses
Carlit Seentour: nächste Seite
Rundritt (?) ins Quellgebiet der "la Têt": übernächste Seite
beide "Ritte" dienten eigentlich nur der Konditionierung eines holzköpfigen Spaniers (was tut man nicht alles für seine Pferde!)

nicht auf der Karte oben enthalten sind die nachfolgenden Ritte:

nächste Station der Südfrankreichtour: Lac Salagou
rouisseau de lagarel:             12,5km - 3h 25' - 260m Link zur Rittbeschreibung

Rundritt lac du Salagou:         24,0km - 7h 52' - 470m Link zur Rittbeschreibung


zum Estany de Vallsera



einziges sumpfiges Hindernis auf dem Rückweg - Casanova geht ohne Führung
neben dem Steg - der (geführte) Spanier hat den Steg benutzt - hat gehalten!


heute geht's im leichten Nebel zum Col de Creux


Pause an einem...


...Aussichtsturm


Abbruch des Versuches an der  l'Aude entlang zu reiten


refuge du col del Torn - in den Ferien ist hier auch mitten in der Woche viel los


langer Abstieg von der refuge in die Capcir-Ebene

Eigentlich wollte ich heute einen Pausentag einlegen bevor wir übermorgen den 3-Tageritt an den lac des Bouillouses gestartet hätten. Aber irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl! Nach der Erfahrung vom Alpenritt wollte ich dieses nicht noch einmal missachten. Also beschloss ich einen weiteren Rundritt nach Quérigut zu reiten. Dort gibt es ein altes Schloss an dem wären wir vorbeigeritten und eine alte Brücke auf der "route Vauban" einem alten Militärweg (GR 7a) - wenn denn der Weg vorhanden gewesen wäre, was er nicht war. Wir sind von einem Parkplatz hinter dem lac de Puyvalador aus gestartet und haben, nach etwa 2 km berghoch den Weg in die Richtung Querigut nicht gefunden. Es gab keinen Weg obwohl er auf der Topo France von Garmin eingezeichnet war. Erstes Hindernis für den Spanier, eine Kuhherde im Weg! Hat er einigermaßen überwunden. Dann mussten wir das Ziel wechseln und wieder durch die Kuhherde (!) und ich habe den vorbereiteten Track durch das Madres-Massiv genommen, der auf überwiegend zugewachsenen Pfaden am Hang entlang führt, aber gut zu gehen ist. Erfahrung quer durch die Pampa eben.

Nun ging es anstrengend aber sehr schön und sehr steil hoch. Am höchsten Punkt des Tracks angekommen mussten wir den Pfad verlassen, der weiter in ein Felsbrockenfeld führt, was ich nicht wollte. Am Hang entlang sollte ebenfalls ein Pfad sein, ist es aber nicht mehr - macht nix, geht dennoch. Aber da habe ich nicht mit dem Spanier gerechnet der an einem klitzekleinen Rinnsal der Meinung war, dass ist nichts für ihn. Ich habe tatsächlich 45 Minuten lang versucht ihn da drüber zu bringen, das Rinnsal war einfach harmlos. Casanova ist alleine und ohne Führung mindestens 4 mal drüber aber Cantinero - NEIN. Mit Führstrick ging es nicht, mit Geduld auch nicht, dann versuchte ich ihn zu reiten aber habe gleich gemerkt, dass der mir eher nach hinten durchgeht und das ist in dem Gelände zu gefährlich (für ihn).

Nach ca.30 Minuten habe ich aufgegeben und bin den Hang hoch um eine alternative Stelle zu suchen, die wir irgendwann dann auch gefunden haben aber, es war klar - das geht so nicht in diesem Gelände. Darüberhinaus sind wir extrem langsam beim Vorwärtskommen. Wir hatten noch eine zweite Stelle mit spanierverschlingendem Sumpf (die hat nicht ganz so lange gedauert weil eine Alternative Querung besser möglich war) und ich habe irgendwann beschlossen den 3-Tageritt an den lac des Bouillouses für den nächsten Tag nicht zu reiten.

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Aufstieg Richtung massiv des Madres, zunächst auf breiten Wegen


Erstes Hindernis für Cantinero


Casanova macht es aber vor - einfach ignorieren


ab hier geht es dann richtig steil hoch


kleine Verschnaufpause auf halber Höhe
3 km und 577 Höhenmeter und 1h 20' später sind wir oben


dann gehen wir immer am Hang entlang - ohne sichtbaren Pfad



schon schön hier, oder?


Ja - sehr schön

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Gegen 17 Uhr sind wir dann wieder am Hänger. Auto aufschließen, Pferde abpacken, Gepäck verstauen, Pferde einladen und losfahren - bloß wo ist der Autoschlüssel, eben war er doch noch da. Also erst oberflächlich suchen, dann Pferde wieder ausladen, Gepäck komplett durchsuchen, in alle Körbe und Taschen schauen, mehrmals, die ganze Umgebung absuchen, könnte ja runtergefallen sein. Das Ganze hat mindestens 2 1/2 Stunden gedauert. Dann habe ich ihn gefunden, ich hatte ihn hinter der Heckscheibe auf ein Gepäckstück gelegt und davon ist er in einen Schlitz gerutscht, unsichtbar von hinten und oben. Nur durch Zufall konnte ich ihn finden indem ich mit einer Taschenlampe in den Schlitz geleuchtet habe und etwas glitzern sah.

Also wenn wir den 3-Tageritt nicht schon gecancelt hätten wäre das jetzt passiert. Denn wir hätten den Hänger heute Abend noch mit Zaunmaterial, Gepäck und vor Allem mit Heu für 2 Tage und 2 Pferde zum Hotel fahren müssen (2 Stunden für hin und zurück) und die Zufahrt ist im August reglementiert und ob die Schranke um 21 Uhr noch offen wäre ist fraglich. Ich würde mal behaupten da hat das Schicksal eine ganz klare Aussage gemacht (damit ich nicht wieder, trotz Vorahnung, einen Rückzieher mache, wie auf dem Alpenritt 4 Wochen vorher)! Das Schicksal hatte wohl keine Ahnung davon, dass ich eh schon gecancelt hatte - wahrscheinlich gab's heute kein Update mehr! Zufall kann das aber eher nicht sein.

Wir fahren also am nächsten Tag in aller Ruhe hoch zum Hotel Bones Hores am lac des Bouillouses und machen am späten Nachmittag noch einen Testritt mit Cantinero, der bestätigt, dass es richtig war mit dem Hänger hoch zu fahren. Ein winzig kleines Rinnsal, was die Frechheit hat leise zu murmeln und in der Nachmittagssonne zu glitzern, hat den schönen Spanier nicht drüber gelassen - dem Rinnsal ist die Schönheit halt sch**** egal! Die 2 Mini"ritte", die wir hier gemacht haben, und wie sich das Wasserproblem dann scheinbar gelöst hat, auf den nächsten Seiten.

Dann noch ein paar Bilder von der Zeit nach unserem Ausflug zum Bouillouses. Einen Tag haben wir eine Pause gemacht und eine Höhle westlich des lac de Puyvalador besucht (natürlich ohne Pferde). Die Grotte de Fontrabiouse liegt südlich vom Ort Fontrabiouse (Marker auf der Karte oben) und ist ziemlich groß und gut besucht, zumindest im August.


schön ausgeleuchtete Tropfsteinhöhle


 liegt bei Fontrabiouse westlich des lac Puyvalador


 


auf dem Weg zurück zum lac Salagou ein Kurzritt am Meer - geht doch!


und auch hier im ruisseau de lagarel ist im August besonders viel Wasser


Rundritt um den lac Salagou - auch hier geht Wasser ohne Probleme