Wir schlafen hervorragend, Peter meint am Morgen es seien in der Nacht Leute dagewesen die nebenan gewerkelt hätten - ich habe nichts gehört. Wir stehen früh auf wegen der Hitzewelle und sind schon gegen halb acht mit Allem fertig und können los. Nochmal am Fluss tränken und dann durch Safien Platz und nach Nordosten in die Berge. Es geht 8km ziemlich heftig über 1200 Höhenmeter hinauf und weitere 9km genau so konstant 1200 Höhenmeter wieder runter. In der Mitte war der Pass "Güner Lückli" (2470m). Unterwegs gab es wenige Orte (Inder Zalön und Zalöner Hütta, sonst nix), am Ende der Ort Duvin über dem Fluß Glenner (Glogn). Seltsame Namen hat es hier. Peter hat eine Facebook "Freundin" die in der Nähe wohnt und er hat sie angeschrieben ob sie eine Übernachtungsmöglichkeit weiß - wusste sie. Ein alter Schulbekannter der in Duvin einen Biohof hat, hätte Platz für uns aber keine Zeit da er mitten in der Ernte steckt. Aber es sollte sich machen lassen. Jetzt gibt es nicht sehr viel Außergewöhnliches über den Weg zu sagen, schöne Landschaft, schöne Berge, keine Probleme, viel Hitze und um 14 Uhr kommen wir an.
Die Ankunft im Ort war "lustig". Peter, 100m+ vor mir - wir laufen schon eine ganze Weile (halt die Hälfte der Tagesetappe). Dann sehe ich ihn in der Ferne am Brunnen, er tränkt sein Pferd und geht weiter. Als ich am Brunnen bin tränke ich auch und fülle noch meine Wasserflaschen auf, denn niemand weiß wo wir hin müssen und wie es da aussieht. Plötzlich galoppiert Casanova dem Masur nach, weil der wohl verschwunden ist. Peter ist, ohne zu warten und ohne etwas zu sagen, einfach in einer Straße verschwunden. Mein Pony galoppiert natürlich in die falsche Richtung bleibt aber glücklicherweise am Ortsausgang stehen und ich kann ihn wieder einsammeln. Ich habe keine Ahnung wohin aber als ich wieder in der Ortsmitte bin, kommt Peter und zeigt den Weg. Er musste mit dem Bauer mit, weil der keine Zeit hatte lange zu warten!
Dann satteln wir im leeren Kuhstall ab und die Pferde stehen im Schatten angebunden und rühren sich nicht - bis auf Fliegen verjagen. Wir besorgen uns Heu und bekommen auch viel Eisteepulver und warten im Prinzip dass es dunkel oder die Sonne abgeschaltet wird. Irgendwann kann Peter für heute Abend etwas zu essen organisieren, im Ort gibt es nichts aber wenn man viele Bekannte hat dann ist so etwas möglich. Wir bauen irgendwann die Koppel unten am Waldrand im Schatten auf und unser Nachtlager, laden unsere Handys und Powerbanks im Kuhstall und warten bis es dunkel oder die Sonne abgeschaltet wird.
Gegen 19 Uhr ist es dann tatsächlich soweit, eine fette schwarze Wolke zieht vor die Sonne! Gegen acht Uhr bekommen wir Besuch von Sarah und einer Freundin. Sie bringen einen Eimer Hafer mit und Bier, Wasser und Pizzen. Wir gehen hoch an den Ortsbrunnen - da riecht es besser als im Kuhstall oder neben dem Misthaufen, und trinken kaltes Bier und Pizza - lecker - und unterhalten uns bzw. Peter unterhält sich - ich verstehe fast nichts, die reden zwar deutsch aber (?). Der Hafer wird heute und morgen früh verfüttert, der Rest kommt in meine Futtersäcke aber ich glaube viel Rest gab es nicht.
17,1km - 6h 28' - 1232m
1299m