Dies ist ein 6-tägiger Wanderritt in Sachsen, ausgehend von Mohorn
bei Dresden, über Grillenburg, Klingenberg, Rothenbacher Mühle,
Hennersdorf, Schönfeld nach Teichhaus. Dann ins Erzgebirge, ein
längeres Stück durch Tschechien immer entlang der Grenze nach Lesna
und wieder zurück über Grünthal zum "kleinen Vorwerk" in der Nähe
von Sayda. Dann weiter, vobei an Niedermühle, Obermühle, Öhlmühle,
Frauenstein nach Bobritsch. Am letzten Tag dann über den "Mittelpunkt
von Sachsen", Hetzdorf, Grund zurück nach Mohorn.
In Sachsen herrscht generelles Reitverbot in Wäldern, außer auf
ausgewiesenen Reitwegen. Auf Grund meiner, mir schon früher ungut
aufgestoßenen Erfahrung mit Bundesländern mit Reitverbot (
siehe
hier) habe ich den Ritt mit Führer gebucht. Veranstalter und
Guide, war Andrea Seidel von "
Wanderreiten
in Sachsen". Besser hätte ich es nicht treffen können denn sie
kennt sich dort perfekt aus und kennt jeden Weg, auch die nur regional
mit den Forstbehörden vereinbarten Reitwege.
Kontaktdaten:
AndreaMohorn@gmail.com, Tel. Andrea: +49 171 3152783, Tel. Katja:
+49 171 9473221, Festnetz: +49 36209 48879, Freiberger Str. 34,
01723 Mohorn,
Facebook-Seite
Ein paar "politische" Anmerkungen zu Sachsen und dem generellen
Reitverbot in Sachsen:
Wie es bei einem Bundesland mit Reitverbot in Wäldern normal
ist, war die Wegplanung extrem kompliziert und ich hätte den
Weg als "Fremder" niemals gefunden. Ist doch auf Grund fehlendem
bzw. falschem Kartenmaterial völlig unklar, welche Wege nun
beritten werden dürfen und welche nicht! Eine Planung nur auf
Grund von Kartenmaterial ist fast unmöglich. Es gibt teilweise
regional ausgewiesene Reitwege, die in keiner Karte verzeichnet
sind, teilweise sind die, in Karten verzeichneten, Reitwege
falsch eingezeichnet bzw. dort wo ein Reitweg auf der Karte
markiert ist gibt es in der Realität manchmal noch nicht einmal
einen Weg. Die Frage "Was ist ausserhalb der Wälder - zwischen
Feldern, an Waldrändern", darf man diese Wege bereiten
auch wenn sie nicht als Reitweg markiert sind? Das konnten mir
noch nicht einmal Einheimische beantworten. Ganz anders in Tschechien
- dort darf man, wie auch in den meisten deutschen Bunsdesländern,
grundsätzlich überall reiten ausser es ist ausdrücklich verboten.
Ich hatte mir im Vorfeld die Mühe gemacht den geplanten Weg
über Reitwege, bzw. wo es keine gab, Feldwege und Straßen, zu
markieren. Wie sich dann beim Ritt selbst herausgestellt hat,
war diese Strecke so nicht, oder nur äußerst unschön, reitbar.
Aus den oben genannten Gründen hätte das so nicht funktioniert.
Auch kann man nicht mit einer Gruppe Pferde stunden- ja tagelang
auf Teerstraßen reiten nur weil es ´besonders an den letzten
2-3 Tagen absolut keinen Reitweg gibt der zu den benötigten
Übernachtungsstationen bzw. zum Ziel führt. Hier läuft man als
"Tourist" von vornherein Gefahr eine Ordnungswidrigkeit zu begehen
(kostet 40-120 Euro) - einen sorglosen Genuss der wunderschönen
Natur kann man so nur mit Guide genießen. Aber auch das ist
kein Garant für das Vermeiden von verbotenen Wegen! Manches
ist eben nicht machbar, da falsch beschildert, Wege die angeblich
da sein sollen sucht man vergeblich, in manchen Abschnitten
gibt es einfach keinen Reitweg der in die benötigte Richtung
führt usw. Das führt einen dann zwangsläufig auf Teerstraßen
oder geschotterte bzw. geteerte Feldwege, die die Hufe der Pferde,
die teilweise barhuf laufen, zu stark schädigen würden. Was
ein Glück für uns, dass im September sehr viele Felder und Straßenränder
abgemäht waren und wir diese Streifen benutzen konnten.
Im Übrigen verstößt dieses Reitverbot in Wäldern, meiner
Meinung nach, gegen das Grundgesetz in dem ausdrücklich der
freie Zugang zur Natur für jeden Bundesbürger auch mit dem Pferd
festgeschrieben ist. Eine Einschränkung dieses Rechtes auf Grundstücken,
in Wäldern, in Privatbesitz war dort nicht vorgesehen.
Leider wurde dieses Grundrecht später durch den Zusatz "näheres
regeln die Landesgesetze" quasi entwertet. Dennoch sehe ich
mich in Bundesländern wie MeckPomm, Sachsen u.a. mit "einem
Bein im Knast" wenn ich dort die Natur auf meine Art genießen
will! Insider aus der sächsischen Forstbehörde haben berichtet,
dass es eine interne Anweisung gibt, "Touristen" nach Möglichkeit
aus den Wäldern herauszuhalten damit diese ungestört als "Wirtschaftswald"
genutzt werden können....
Aus diesen Gründen biete ich den gerittenen Track nicht, wie
sonst üblich, im Original zum Download an - das war mir zu riskant
angesichts der (schon (
hier)
erfahrerenen) Tatsache, mit welcher Akribie, Förster oder andere
Behördenbeschäftigten einen des Verstoßes gegen ein Reitverbot
"überführen" wollen! Das, was man oben sieht und man downloaden
kann, ist der, mit Sorgfalt und unter Benutzung der erreichbaren
Wanderkarten geplante Track. Und ich sage hier ausdrücklich,
dass wir ihn so nicht geritten sind.
Ausgangspunkt für den Ritt ist das Dorf Mohorn bei Dresden am Rande
des Tharandter Waldes. Wir sind nur zu dritt und wir stellen die
3 Pferde am Vorabend schon mal zusammen in einen großen Paddock
hinter der Scheune damit sie sich aneinander gewöhnen können bzw.
um zu sehen ob das so funktioniert.
Am ersten Tag dann reiten wir durch das Naturschutzgebiet Tharandter
Wald - hier gibt es genug Reitwege um ohne Schwierigkeit unserer
Route folgen zu können. Pause machen wir am Jagdschlösschen Grillenburg,
dort gibt es einen Kiosk am Weiher mit Anbindestange. Sehr schön
stehen die Pferde am Rand einer Wiese, hinter dem Kiosk allerdings,
aber zu dritt ist das kein Problem. nach der Pause in der wir Reiter
pommes fites und Würstchen essen reiten wir weiter Richtung Talsperre
Klingenberg, an dieser entlang und dann immer weiter nach südosten
bis nach Hennersberg. Dort stehen die Pferde auf einer Koppel zwischen
Straße und Weiher und genießen das Gras.
35,3km km 8h51' 870m

600m