Ostern 2014 - Mitte April. Eigentlich sollten wir dieses Jahr vor
Schnee sicher sein aber es scheint sich einzubürgern an Ostern nochmal
so richtig die Hucke voll zu bekommen. Immerhin in diesem Winter
unser einziger ernsthafter Schneeritt. Aber es fing harmlos an.
Die Tour kann man als Pauschalangebot buchen über die
Millstream-Ranch in Buchenberg (
Kontakt).
Start der Tour an der Wanderreitstation Furtenwies von Iris Magenreuter.
Die Sation war in der OSM-Wanderreitkarte noch nicht eingetragen
was ich gleich nachgeholt habe. Es war schlechtes Wetter vorausgesagt,
ab 11 Uhr leichter Regen sagt der eine Wetterbericht, der andere
ab 17 Uhr Regen....
1.Tag: Wenigstens beim Satteln war es angenehm, weil es
NICHT geregnet hat. Angesichts des "schönen" Wetters beschloss
ich die längere Etappe zu nehmen. Wir reiten deshalb erst
nach Nordwesten und nehmen den Aufstieg über Rohrdorf in
den Stiertobel. Ein ziemlich harter ausgespülter Weg zieht
sich in Serpentinen den Berg hinauf. Man hat uns gesagt,
auf der ersten Etappe könne man nicht galoppieren (?). Nun
ja, das ist Ansichtssache, vor allem wenn man nahendes schlechtes
Wetter befürchtet. Unsere Pferdchen waren froh endlich mal
wieder auf große Tour zu gehen und liefen wie die "Nähmaschinen"
- irgendwie haben sie es alle gemerkt, dass das kein normaler
Tagesausritt wird. Wir reiten immer höher, an Ochsenkopf
und Hohkopf vorbei bis zur Schletteralpe auf 1000 Meter.
Ich würde eher sagen Schlotteralpe, denn für eine Pause
war es mir zu kalt. Also ein bisschen schauen und dann weiter
zum "schwarzen Grat" auf 1118m auf dem es einen Aussichtsturm
gibt von dem aus man normalerweise das ganze Adelegg-Gebiet
und die nahen Alpen sehen kann. Nach dem eher kurzen Aufenthalt
auf dem Turm (der Wind pfiff einem heftig um die Nase) reiten
wir weiter zur Wenger Eck Alpe. Die Gaststätte ist jetzt
schon bewirtschaftet (eigentlich Mai bis Oktober) aber leider
fehlt es an vernünftigen Anbinde Möglichkeiten und der Wind
ist wirklich unangenehm. Außerdem regnet es seit dem Turm
leicht und wir haben keine Decken dabei. Also reiten wir
weiter. Der Himmel weint immer heftiger, die schöne Landschaft
verschwindet im Nebel aber wir haben es ja nicht anders
gewollt. Es ist dennoch angenehm zu reiten und nicht zu
nass. Stetig bergab geht es etwa 200m runter bis nach Buchenberg/Wegscheidel.
Wir versorgen die Pferde, glücklicherweise haben sie Dächer
für die Nacht, und lassen uns von Silvia mit Kaffee und
Kuchen verwöhnen. Dann fängt es an in dicken Flocken zu
schneien und am nächsten Morgen liegen 10cm Schnee.
2.Tag
Nach dem Frühstück packen wir unsere Winterjacken aus und
machen die Pferde fertig. Es hat aufgehört zu schneien aber
die weiße Pracht hängt dick in den Bäumen. Wir laufen noch
ein Stück und ich helfe noch einen Sattelgurt nachzuziehen,
derweil meint mein Pony, es geht auf dem selben Weg zurück
wie gestern gekommen, und läuft schnurstracks in Richtung
"Heimat". Ich muss ihm nachlaufen und wieder auf den richtigen
Weg bringen. Dann reiten wir los und geraten bald zwischen
Bäume und Sträucher mit dickem Schneebelag. Ich dachte keinen
Regenmantel anziehen zu müssen weil es ja nicht regnet und
jetzt bekomme ich den "Salat" von den Bäumen mit voller
Breitseite in den Sattel, es rieselt von oben in meine Lederchaps
und ich sitze nach kurzer Zeit mit nasser Hose auf dem Pferd
- selber Schuld. Wir reiten wunderschöne Wege durch den
tief verschneiten Wald, manchmal "stollt" es ein bisschen
unter den Hufen aber die "Türmchen" fallen nach kurzer Zeit
ab, da es einfach zu warm ist zum Festfrieren. Das Alpenpanorama,
das man normalerweise von hier aus sieht muss man sich hinter
dem Nebel vorstellen - es fällt ganz leicht - und irgendwann
verpassen wir vor lauter quatschen eine Abzweigung und damit
auch die Alpe Mussenhof. Da sie aber (glaube ich) nicht
bewirtschaftet ist und die beiden Wege wieder zusammenführen
reiten wir nicht mehr zurück (Track ist korrigiert an dieser
Stelle). Dann kommen wir tiefer und nach Schmidsfelsen.
Leider hat die Gaststätte Samstags erst ab 17 Uhr offen
und dafür reiten wir zu schnell und es ist noch viel zu
früh. Dann ist ein Weg total zugewachsen und wir müssen
zurück und über einen Teerweg durch die Emerlander Mühle
reiten, dann kommt Friesenhofen und danach ein Regenrückhaltebecken
das wir über den Damm umrunden wollen, jedoch gibt es im
Osten keinen Übergang über den Eschbach, also umdrehen und
andersrum über die Brücke. Kurz darauf sind wir an der Wanderreitstation
JaWiMa-Ranch. Ich habe diese in der OSM-Karte eingetragen,
da sie bisher nicht erfasst war. Wir sitzen noch lange bei
interessanten Gesprächen zusammen da Jasmin und Wilfried,
die schon sehr lange als Wanderreiter unterwegs sind.
3.Tag
Der nächste Tag fängt mit leicht blauen Löchern in der Wolkendecke
an und er sollte auch stabil bleiben, der blaue Himmel.
Da der direkte Weg nach Furtenwies erstens durch ein Moorgebiet
führt und zweitens zu kurz wäre, reiten wir erst nach Westen
Richtung Hinterweiher, an dem ein Campingplatz und ein Moorbad
ist. dann durch den großen Wald nach Südwesten. Der ganze
Wald ist feucht und sumpfig, daher kann man nur befestigte
Wege reiten. Am Anfang klappt das nach meiner Planung der
Wegstrecke hervorragend. Dann geht es aus dem Wald raus,
über die Tobelmühle, Neideck und durch Gumpeltshofen in
einen zweiten Wald. Aber bevor wir hineinreiten machen wir
noch eine schöne lange Picknick und Fresspause vor dem schönen
Panorama. Dann später, am Ausgang des Waldes vor dem Ort
Langen hat wieder ein Bauer eine Wiese bis über den Weg
(sogar einer mit Schranke) ausgedehnt und mit Stacheldraht
verrammelt und wir bekommen ein wenig "Huddel" (Der Track
ist an dieser Stelle korrigiert). Dann führt mein Planungstrack
in den Sumpf und wir müssen umkehren und über die Teerstraße
reiten (auch hier ist der Track korrigiert). Über Luxer
und Aigeltshofen erreichen wir in kurzer Zeit die Wanderreitstation
von Iris in Isny/Furtenwies. Das letzte Stück führt noch
über einen alten Bahndamm auf dem Reitverbot ist, vermutlich
wegen einer Holzbrücke am Ende, aber führen ist ja erlaubt...
Insgesamt 70,1km geritten 1.Tag: 22,2km 4h28' 1380HM - 2.Tag: 24,4km
5h 1152HM - 3.Tag: 23,6km 5h 13' 825HM
Da es für diese Tour sehr viele schöne Bilder gibt
habe ich (um die Ladezeiten geringer zu halten) die Seite in mehrere
aufgeteilt.