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 Das ist ein Traum - Galopp im wasserbedeckten Watt




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Im Juni 2013 waren wir für mehrere Tag in der Nähe von Cuxhaven um "einmal im Leben durchs Watt zu reiten". Es gibt einen Wattwanderweg von Cuxhaven Sahlenburg nach Duhnen oder zur Insel Neuwerk. Der Weg nach Neuwerk wird von vielen "Wattpilgern" gegangen, gefahren und geritten, ist also manchmal etwas überlaufen - aber Platz ist ja genug da. Wir sind an vier Tagen im Juni im Hinterland und im Watt geritten. Wenn man so etwas plant dann muss man unbedingt auf die Tidenzeiten achten denn nach Neuwerk reiten kann man nur von 2 Stunden vor Tiefststand bis 2 Stunden nach Tiefststand des Wassers.

Infos zum Beispiel hier!

Am ersten Tag sind wir im Inland geritten was durch das Reitverbot etwas schwierig war, allerdings gibt es wirklich viele Reitwege im Wald um Sahlenburg. Es ist zwar nicht immer klar wie man wohin kommt - wie üblich - aber es geht.

Am 2. Tag haben wir ein bisschen Watt getestet um zu sehen wie die Pferde auf so viel Wasser reagieren. Die Durchquerung des Sahlenburger Loches, dem tiefsten Priel ca. 2 km nach dem Beginn des Wattwanderweges war einfach. Wassertiefe etwa 40-70cm je nachdem wo man durch ist. Wir sind dann Richtung Duhnen geritten und haben dort an der Promenade ein Eis gegessen. Die Pferde waren auf dem Deich am Zaun angebunden. Gegen Abend kam dann heftiger Westwind auf der uns am nächsten Tag ein wahres Abenteuer bescheren sollte.

Dann Tags drauf standen wir 2 Stunden vor Niedrigwasser am Sahlenburger Loch und staunten nicht schlecht. Da wo gestern bloß 30-40m Wasserfläche zu sehen war erstreckte sich eine Wasserwüste bis an den Horizont. Die Zeit stimmte (ca 30 Minuten später wie am Vortag durch die Gezeitenverschiebung) aber es gab ja noch diesen starken Wind aus Westen der das ablaufende Wasser am Ablaufen hinderte. Nun ja, die Wattwagen fuhren durch (Wasserhöhe vielleicht 1m bis 1,30m, aber die Pferde sind das auch gewohnt. Als sich dann die erste Gruppe Reiter reingetraut hat sind wir hinterher.

Mein Kleiner hat das toll gemacht - man muss sich einfach vorstellen: Die Pferde reiten ins Wasser das bis zum Horizont zu reichen scheint, eine starke Strömung zieht die Beine nach links, der Westwind treibt die Wellen nach rechts. Whinny, der weiße Schimmel fand das nicht so lustig, wollte dauernd Umdrehen, ist gestiegen und immer weiter nach links geraten wo es einen etwa 1m tiefen Absatz in der "Furt" gibt.

Den konnte man natürlich nicht sehen weil alles unter Wasser stand aber der Weg ist durch Pfähle markiert und wir wussten es ja vom Vortag. Erst als ich ihn unter vielem Hin, Her, und Drumherum an die Leine gelegt hatte ist er brav mitgelaufen. Dann waren wir allein. Die Gruppe vor uns war längst weiter (das sind meistens dort stationierte Pferde die das kennen) und die nächste Gruppe hinter uns hat noch gewartet bis das Wasser noch weiter sinkt.

Nun ja, wir sind dann von den etwa 10km Reitstrecke bis zur Insel die Hälfte in flachem Wasser, wie auf dem Bild oben, geritten, etwa 2-3km waren bis zu 50cm tief und ein paar hundert Meter lang ging mir das Wasser bis über die Knie (beim Reiten). Gut, dass ich Plastikschuhe anhatte, keine Lederchaps und meinen Uralt-Sattel. Es war recht anstrengend für die Pferde, nach einer Weile wollte meiner nicht mehr wirklich weiter und ich musste heftigst treiben, bis er auf einmal einen Satz nach vorne machte und zu traben anfing.

Ich dachte erst er hat das Land gesehen aber es war bloß eine Gerte von hinten die einmal die Whinny-Kruppe und einmal die Casanova-Kruppe tätschelte. Am Ende der langen Strecke gab's dann einen heftigen fast schon unkontrollierten Galopp, weil ein paar Haflinger beim Zureiten auf das Land einfach nicht mehr zu halten waren und los- und dann noch ein paar andere Reiter von hinten an uns vorbeichossen, Der Rückweg war dann einfacher weil das Wasser natürlich niedriger stand.

Am vierten Tag haben wir den Ritt ohne Wind wiederholt und sind auf Neuwerk noch zu einer Kaffeepause eingekehrt und am letzten Tag sind wir eine Wald/Heide/Watt-Kombination geritten wobei zu beachten ist, dass man im Watt bis zu den äußeren gelb markierten Baken reitet (ca. 500m vom Strand weg) und im Inland nur gekennzeichnete Reitwege benutzt. Die Strecke Duhnen-Sahlenburg durchs Inland führt fast nur über Teerwege durch Wiesen und Felder - ob man die reiten durfte - keine Ahnung.

Ach und noch was - ich empfehle dringend Nasenklammern mitzunehmen denn nach einem Tag im Watt stinkt alles nach Modder......

Ich habe für alle vier Tage nur zwei Seiten gemacht, da es einfach zu wenig Bilder gab. Hier liegt der Reiz nicht in der Landschaft, die überall gleich aussieht sondern im REITEN.

Der folgende Bilderblock wurde für Desktop-PCs geschrieben und erscheint auf sehr kleinen Displays nicht optimal!

 
kurz hinter dem Strand

das Sahlenburger Loch am ersten Watt-Reittag

 
das Sahlenburger Loch am ersten Watt-Reittag

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das Sahlenburger Loch am ersten Watt-Reittag

auf dem Wattwanderweg nach Duhnen

 
auf dem Wattwanderweg nach Duhnen
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ja schau mal einer an - der will heute einfach nicht mehr ins Wasser - es geht nur noch rückwärts!

 
und das ist das Sahlenburger Loch am 2.Tag - Wasser so weit das Auge reicht

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etwas später ist es dann nicht mehr ganz so tief

aber immer wieder hat es tiefe Abschnitte und starke Strömung