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Tour 5 ist eine kürzere Tour ausgehend von Les Breuleux nach Norden über le Noirmont, Sous Les Craux im großen Bogen wieder zurück. Die Landschaft ist sehr schön, die Wege, soweit ich mich erinnern kann relativ viel Straße und Betonwege, wobei man sehr oft neben den Wegen in den Weiden reiten kann. Auf diesem Ritt habe ich eine meiner ersten grundlegenden Erfahrungen darüber gemacht wie Pferde ticken.

Diese Tore die man unten auf einem Bild sieht sind so konstruiert, dass man die Nebentüren vom Sattel aus öffnen kann, aber....

Das Pferd muss seitlich an die Türe herantreten wobei oftmals auf der einen Seite ein Viehgitter und auf der anderen Seite ein Stacheldraht ist, es gehört schon ein bisschen Mut und Vertrauen dazu sich derart einquetschen zu lassen damit der Reiter vom Sattel aus an den Bügel kommt. Nun, bis zu diesem Zeitpunkt bin ich immer abgestiegen um die Türe zu öffnen, hindurchzugehen und wieder aufzusteigen.

Allerdings hat mein Pony des Öfteren bei anderen Reitern/Pferden gesehen wie es eigentlich gedacht ist und ich war der Meinung es wäre jetzt an der Zeit das auch mal zu üben. OK - nur es funktionierte nicht. Näher als 1m kam ich nicht an den Bügel ran. Ich habe dann nach etwa 20 Minuten immer mehr Druck mit den Schenkeln ausgeübt, ein bisschen mit den Lederzügelenden auf die Kruppe geklatscht, alleine Pony wollte nicht. Dann fing er an rückwärts zu gehen und lief rückwärts in den Stacheldraht.

Meine Reaktion - ein Heftiges vorwärts treiben und ein Hieb auf die Kruppe um wieder aus dem Zaun herauszukommen und schlimmeres zu vermeiden. Er ist dann gestiegen, ich habe ihm die Zügelenden um die Ohren geklatscht ihn heftig angeschnauzt was ihm einfällt, bin abgestiegen, habe die Tür geöffnet, ihn durchgeführt und bin zurück zum Stall geritten (es war das letzte Tor an diesem Tag).

Dabei habe ich kein Wort mehr mit ihm geredet (ich rede normalerweise sehr viel mit meinem Pferd da ich die Stimme beim Reiten als sehr wichtig ansehe) aber ich habe versucht meine Missbilligung seines Verhaltens, emotional ohne Worte, nur in Gedanken, auf ihn "niederprasseln" zu lassen. Nach dem Eintreffen im Stall hat er, nach dem wortlosen Absatteln und Duschen, schweigend sein Abendmüsli bekommen, untermalt mit ernsten, traurigen Blicken und den dazu passenden Gedanken. Und ich war gespannt auf den nächsten Tag!

Am nächsten Tag, das erste Tor, und was glaubt ihr was passiert ist. Mein liebstes Pony geht völlig angstfrei zum Tor, stellt sich seitlich, ich kann die Tür öffnen er geht durch, die Tür fällt mit einem lauten Krachen wieder zu und ich war glücklich (alles richtig gemacht zu haben). Seitdem hat er nie wieder auch nur gezuckt wenn er an eines dieser Tore kam. Das war dem konsequenten Verhalten geschuldet und der Tatsache, dass Pferde mehr als Worte und physische Gewalt verstehen.

Gerade die Emotionen des Reiters sind es die ein Pferd bewegen. Schon in der Dressurausbildung hat meine Reitlehrerein gesagt "denke nicht dass du etwas erreichen willst und zweifele sondern tue es einfach". Meiner Meinung nach sind Gerten, Sticks, Zügel, Schenkel nur Vehikel um die Emotionen, den Willen des führenden Reiters zu transportieren. Das ist nonverbale Kommunikation zwischen Reiter und Pferd und diese funktioniert gewaltfrei - meistens!

28km - ca. 3-4 Stunden ohne Pausen.

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Der folgende Bilderblock wurde für Desktop-PCs geschrieben und erscheint auf sehr kleinen Displays nicht optimal!
   
Diese Tore sind speziell konstruiert, damit man die Seitentür vom Sattel aus öffnen kann. Sie schließen sich nach dem Durchreiten von selbst - sehr praktisch wenn man viele Weiden durchreiten muss um nicht jedes Mal vom Pferd absteigen zu müssen