Großer Andalusien Trail April 2005 |
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vervollständigt im August 2009 aus der ursprünglichen Tourbeschreibung des
Veranstalters und aus meinen Erinnerungen.
1. Tag: Zunächst geht es von der Finca, die in
einem
Tal an der Mittelmeerküste liegt, gemächlich bergauf. Unser Ritt führt in das
verträumte Hinterland mit kleinen Höfen und Gärten. Unsere Reisegruppe besteht
nur aus drei Männern (alle gleich alt) und Barbara, unserem Guide. Mittags gibt
es Picknick unterwegs, den ein Fahrer irgendwo unterwegs aufgebaut hat. Das wird
jetzt an fast allen Tagen so gehandhabt. Nach dem leckeren Picknick reiten wir
weiter nach Alhaurin El Grande
2. Tag: Nur wenige Kilometer hinter der
touristischen Küste scheint
die Zeit still zu stehen. Esel und Mulis dienen noch als Transportmittel.
Orangen- und Zitronenplantagen und die Mandelblüte färben die Landschaft bunt.
Mittagsrast in einer kleinen Venta im Dorf Coin. Weiterritt zum Rio Grande, der
das ganze Jahr Wasser führt. Die Pferde bleiben hier während wir in das schöne
Dorf Casarabonela zum Übernachten fahren
3. Tag: Andalusiens Hinterland ist romantisch
und verträumt. Teils auf
Trampelpfaden, teils auf Viehtriebwegen führt der Weg zur Mittagsrast. Am Abend
erreichen wir wieder Casarabonella, diesmal auch mit den Pferden. Die Pferde
stehen die Nacht auf der Koppel eines Reitstalls. Wir übernachten im gleichen
kleinen Hotel wie am Vortag.
4. Tag: Wir reiten durch Pinienwälder, über
Forstwege, die sich durch
die Sierra de Alcaparan und Sierra de la Aquas schlängeln. Wir haben
atemberaubende Ausblicke über grüne Täler, endlose Bergketten und die einzelnen
verstreuten Dörfer. Nach dem Picknick führt der Weg nach Burgo, einem Bergdorf.
5. Tag: Wir reiten über eine Hochebene mit
verschiedenen
Felsformationen. Unterwegs Satteltaschenpicknick. Nachmittags führt uns unser
Trail bis an die weltbekannte Stadt Ronda - in zwei Hälften geteilt durch eine
Schlucht und 750m über dem Meer liegend. Die Pferde stehen etwas unterhalb der
Stadt auf einem sandigen Platz, genießen das ausgiebige Wälzen nach dem
anstrengenden Tag. Wir übernachten in einem kleinen Hotel im Zentrum.
6. Tag:
Der 6. Reittag führt durch tiefe, nur auf Eselspfaden zugänglichen
Schluchten, die auch heute noch von den allseits bewunderten Schmugglern
benutzt werden. Die Pferde müssen auf den engen steilen Wegen zum Teil
geführt werden. Cortes de la Frontera ist eines jener typischen
Bergdörfer, deren weiß gestrichene Häuser der ganzen Region den Namen
"pueblos
blancos" - die weißen Dörfer verliehen haben. Die Zeit scheint
stillzustehen, als wir am Abend ins Dorf einreiten.
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7. Tag: Nach dem Abstieg durch die
Schluchten des Dorfes
reiten wir in den Naturpark Cortes de la Frontera. Pinien- und
Korkeichenwälder überziehen die Berghänge, auf denen wir stetig tiefer
der Ebene entgegen reiten. Mit einer Sondergenehmigung durchreiten wir den
Naturpark und haben die Möglichkeit hier seltene Vogelarten, sowie alle
Arten von Wild zu beobachten. Die Pferde bleiben in der Finca Diego Duro
im Park stehen und wir fahren zur Übernachtung nach Alcala, eines der
wenigen Dörfer, in dem die Zeit stillgestanden hat. Das Dorfleben
findet auf der Plaza statt, ein abendlicher Besuch beim Sattler lohnt
und wir genießen die weitbekannten Wildgerichte.
Nach einem ausgezeichneten Abendessen mit dem typischen Landwein der
Region beschließen der "Dottore" und Barbara noch in eine Disco zu
gehen, die heute offen hat. Es wird für die beiden eine lange Nacht,
denn nach dem kurzen Discoaufenthalt, in einer Bar, werden sie von
Einheimischen auf einige Herbas (Kräuterschnaps) eingeladen.
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8.Tag: Die letzte Bergetappe. Da
es ein langer Tag wird,
brechen wir früh auf. Der Ritt führt durch den Naturpark Aljibe und den
Parque de Alcornocales. Auf dem höchsten Punkt halten wir unsere Siesta
mit Satteltaschenpicknick. Die zwei Kneipenbesucher schlafen Ihren Kater
aus. Nach einem atemberaubenden Abstieg vom Montero, dem höchsten Berg
des Naturparks, führt der Ritt vorbei an Geiernestern aus denen wir die
Köpfe von Jungvögeln ragen sehen während die Alten über uns kreisen.
Am Nachmittag weiter durch hügelige Landschaft. In Patrite, unterhalb von
Alcala, verbleiben die Pferde, während
wir zum
Hotel zurückfahren.
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9. Tag: In dem Dreieck zwischen
Alcala, Jerez und der Küste
liegen die riesigen Großgrundbesitze. Mittagsrast in einer Venta
unterhalb der alten maurischen Festungsstadt Medina-Sidonia. An diesem
Tag habe ich mein Pferd mit dem "Dottore" getauscht. An einem Brunnen
wird dieser übermütig und lässt Barbara, die das Tor für uns geöffnet
hatte, hinten aufsteigen - was er besser nicht hätte machen sollen denn
mein ansonsten zuverlässiger Andalusier buckelt was das Zeug hält und
beide fliegen im hohen Bogen vom Pferd. Durch diese Aktion war mir das
sehr schnelle Tausch-Pferd für die nächsten Tage sicher, denn
"Dottore"
hatte sich die Hand so verstaucht dass er den extrem vorwärtsziehenden
kräftigen Kimiko nicht halten kann. Ich, mit meinen, damals 4 Jahren
Reiterfahrung, musste mich bei den Galoppaden der nächsten 2 Tage erst
einmal gegen den ausdauernden "Kämpfer" durchsetzen. Danach
reiten wir über breite Sandwege und den Viehtriebweg "Paquiri",
benannt
nach dem berühmten Stierkämpfer, nach Los Naveros. Wir Reiter fahren zum
Atlantik nach Zahara de los Atunes. Die nächsten Tage übernachten wir
dort in einem hübschen Hotel direkt am Strand.
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10. Tag: Die Vormittagsetappe
führt zwischen Stierweiden und
Feldern hindurch. Das Begleitfahrzeug wartet wieder mit dem Picknick.
Wir erreichen in Conil den Strand: den Pferden merkt man die Vorfreude
auf die Galoppaden am Strand an. An der Küste entlang reiten wir über
Sandwege, durch Pinienwälder bis vor Cap Trafalgar, wo Lord Nelson seine
letzte Seeschlacht schlug, nach Caños de Meca. Transfer zurück nach
Zahara. Abendessen und Übernachtung im Hotel.
11. Tag: Zuerst reiten wir
auf Sandwegen durch die typischen
Pinienwälder, die die mediterranen Küstenlandschaften kennzeichnen.
Nachdem wir die Fischerstadt Barbate umrundet haben, liegt 12 km langer,
noch völlig unverbauter Strand vor uns. Strandgaloppaden wechseln ab
mit erfrischendem Planschen in den Wellen bis nach Zahara, wo unsere Pferde
verladen werden. Wir fahren mit den Pferden im LKW zurück auf die Finca,
da der, schone etwas ältere Fahrer des Picknickfahrzeuges irgendwo in
der Pampa eingeschlafen und auch per Handy nicht erreichbar war.
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Dieser Ritt war, in seiner Konstellation und in der kleinen
Reitergemeinschaft, der schönste, fast schon magische Trail, an dem ich für
viele Jahre teilgenommen hatte. Die Ruhe und Anstrengungen des Tages fanden
abends ihren Ausklang in ausgedehnten "Essgelagen" mit guten Weinen
und
angenehmen, witzigen Unterhaltungen. Die Unterschiedlichkeit der vier Reiter
trug ein übriges dazu bei ihn unvergesslich zu machen.
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