Heute wollen wir mal wieder nach Überlingen reiten. Wir starten am Fußballplatz in Hödingen wo man mit Hänger immer einen Stellplatz findet und reiten Richtung Hödingen, erst Teer Wege dann durch den Ort und dann auf einem schmalen Fußpfad in die Steilwand, die hier etwa 70m zum See abfällt. Der Pfad führt uns immer oberhalb des Abbruches über die Fidelishöhe zur Gletschermühle.
Die Gletschermühle ist ein Relikt der letzten Eiszeit (Würmeiszeit), die vor ungefähr 10.000 Jahren zu Ende ging. Mit einem Durchmesser von 20m und einer Tiefe von 10m zählt sie zu den größten Gletschermühlen des Alpenraumes. Diese entstehen durch das abfließende Gletscherwasser das durch eine tiefe Gletscherspalte bis zum Grunde des Eises stürzt und durch geologischen Umstände brachte der Sturzbach dort abgelagerte blockgroße Steine in eine drehende Bewegung. Durch die schleifende und aushöhlende Wirkung der Steine entstand ein rundlicher Kessel im Sandsteinfels. (Infotafel vor Ort) (weitere Infos: Geotourismus-Seite)
Hier machen wir eine kleine Pause und lassen die Pferde in Ruhe grasen, schauen uns den See von oben und das Loch an. Immer wieder gibt es natürlich Begegnungen mit Leuten, Familien mit Kindern und "dürfen wir mal streicheln". Glücklicherweise sind unsere Pferde sehr aufgeschlossen gegenüber so etwas (sind sie halt gewöhnt). Dann weiter durch den Weinberg und nach Goldbach. In Goldbach nehmen wir einen schmalen Durchbruch durch den Fels (Fußgängerweg) in die Stadt. Der Fußgängerweg geht in die Goldbachstraße über und diese befindet sich oben auf dem Melassefels in den viele Tunnel (Goldbacher Stollen) auf Seehöhe gegraben wurden.
Dies geschah 1944 um die Rüstungsproduktion aus Friedrichshafen zu verlagern und bombensicher zu machen. (Einzelheiten der eher unschönen Geschichte: Wikipedia)
Dann reiten wir durch die Stadt und hoffen
auf eine No-shit-Tour denn ich hatte vergessen die Plastiktüten
in die Vordertaschen zu packen (eigentlich sind sie immer drin,
waren aber in den falschen). Wir reiten an der Therme vorbei, es
ist Karfreitag und die Hölle los. Dann durch den Stadtgarten und
den Stadtgraben der durch die halbe Stadt verläuft. Erst am Ende
dann noch ein Stück durch die Altstadt, dann am See entlang und
wieder im Bogen erst durch die höher gelegene Stadt, dann zum
Nellenbach und ihm durch das Feigental folgend über eine super
schöne Galoppstrecke hoch auf die Felder und an der B31N entlang bis zum
Sportplatz bei Hödingen, wo der Hänger steht. Sehr schöner
Feiertagsrundritt mit viel Pausenmöglichkeiten und theoretisch
könnte man auch am Landungsplatz Eis essen, vielleicht nicht an
Feiertagen, da sind schon sehr viele Leute dort und auch
teilweise Pferden gegenüber sehr unbedarft (bis 400kg auf dem
Fuß stehen
)!
Bei einem der Rundritte durch die Stadt hat uns ein
Familienvater zum Kaffee eingeladen und die Pferde sollten auf
dem kleinen Stück Rasen (4 mal 3 m) pausieren - mussten wir
leider ablehnen, dem Rasen zuliebe.
14,7km - 3h 15' - 335m